1. Objektgröße: Welcher 3D Scanner ist für welche Objektgröße geeignet?
Die Objektgröße ist ein entscheidender Faktor bei der Auswahl eines 3D-Scanners, da sie die Wahl des geeigneten Geräts maßgeblich beeinflusst. Unterschiedliche Scanner sind für verschiedene Größenbereiche optimiert. Ein Scanner, der kleine Objekte mit hoher Detailgenauigkeit erfassen kann, ist möglicherweise nicht geeignet, um große Objekte sinnvoll zu erfassen. Ebenso kann ein Scanner, der große Objekte erfassen kann, bei kleinen Details an seine Grenzen stoßen. Die richtige Wahl des Scanners basierend auf der Objektgröße stellt sicher, dass die Scans effizient und präzise durchgeführt werden können, was letztendlich Zeit und Ressourcen spart.
2. Genauigkeit: Wie genau muss der 3D Scanner sein, um das Objekt zu scannen?
Die Genauigkeit eines 3D Scanners ist besonders in industriellen Anwendungsgebieten wichtig, bei der bereits kleinste Abweichungen des Scanergebnisses vom Originalbauteil relevant sind. Sie gibt an, wie weit das Scanergebnis vom tatsächlichen Scanobjekt abweicht. Gerade bei der Qualitätskontrolle lassen sich so Diskrepanzen zwischen CAD- und Scanobjekt messen.
Die Genauigkeit von 3D Scannern wird in der Regel in mm angegeben. Zusätzlich dazu kommen Längenmessfehler, die in mm/m angegeben werden. Das bedeutet, das Scanergebnis eines 3D Scanners mit einer Genauigkeit von 0,1mm + 0,03mm/m hat eine Abweichung von maximal 0,1mm vom Originalobjekt innerhalb des Sichtfeld des Scanners. Bei größeren Objekten kommen über längere Distanzen Längemessfehler hinzu, dabei können sich die Messfehler addieren und so zu einer Abweichung von zusätzlich 0,03mm pro gescannten Meter führen.
Ein wichtiger Aspekt ist, ob die 3D Scanner bereits mit einer benötigten Zertifizierung ausgeliefert werden, die für bestimmte industrielle Anwendungsbereiche von Vorteil sein können. Gängige Zertifizierungen sind die ISO 10360, ISO 17025, VDI/VDE 2634 und die DAkkS Zertifizierung von Kalibrierungsmitteln.
Für eine langfristige Investition ist auch die Möglichkeit der Rezertifizierung interessant, die nicht von allen Herstellern angeboten wird. Diese gewährleistet einen langfristig und durchgängig akkuraten Einsatz des 3D Scanners.
3. Auflösung: Welche Rolle spielt die Auflösung bei der Wahl eines 3D Scanners?
Die Auflösung eines 3D-Scanners beeinflusst, wie detailliert der Scan wird. Höhere Auflösung bedeutet mehr erfasste Details, was besonders bei komplexen oder filigranen Objekten wichtig ist. Allerdings erzeugt eine höhere Auflösung auch größere Dateien, was mehr Speicherplatz und Rechenleistung erfordert. Ein Gleichgewicht zwischen Detailgenauigkeit und den technischen Anforderungen der Hardware ist notwendig.
Die passende Auflösung ist abhängig von der Größe des Scannobjektes. Daher haben Scanner, die für größere Objekte ausgelegt sind, in der Regel auch eine geringere Auflösung als Scanner, die für kleinere Objekte ausgelegt sind. Die Auflösung ist daher subjektiv zur Größe des Scanobjekts zu betrachten und kann nicht 1 zu 1 verglichen werden.
4. Geschwindigkeit: Wie schnell ist ein Scanvorgang abgeschlossen?
Die Scan-Geschwindigkeit ist besonders für große Projekte oder enge Zeitpläne wichtig. Ein schneller Scanner kann die Arbeitszeit erheblich reduzieren, gerade wenn mehrere Objekte oder Scanpositionen nötig sind. Allerdings ist es nicht nur wichtig, wie schnell der Scanner Daten erfasst, sondern auch, wie effizient diese Daten verarbeitet und übertragen werden.
Die Geschwindigkeit der Nachbearbeitung spielt dabei eine ebenso große Rolle. Automatisierungsfunktionen in der Software, wie automatische Kalibrierung und Datenbereinigung, können die Nachbearbeitungszeit erheblich verkürzen. So wird der gesamte Scanvorgang, vom Erfassen der Daten bis zur fertigen 3D-Modellierung, beschleunigt. Bei der Entscheidung für einen 3D Scanner sollte daher das Gesamtpaket und das Zusammenspiel zwischen Vorbereitungszeit, Scanvorgang, Datenübertragung, Datennachbearbeitung und Export berückstigt werden.
5. Textur: Benötigt der 3D Scanner eine Texturerfassung?
Die Wahl eines 3D-Scanners, der Texturerfassung ermöglicht, ist entscheidend für realitätsgetreue und volltexturierte Modelle. Dies ist besonders wichtig für Bereiche wie Kunstrestaurierung, Denkmalschutz und digitale Repliken in der virtuellen Realität. Faktoren wie die Auflösung der Texturerfassung, Lichtverhältnisse während des Scans und Softwarekompatibilität zur Datenverarbeitung beeinflussen die Qualität der resultierenden 3D-Modelle maßgeblich. Für industrielle Anwendungsbereiche, wie zum Beispiel der Qualitätskontrolle oder Reverse Engineering, ist die Texturerfassung meist nicht notwendig.
6. Faktoren der Benutzerfreundlichkeit und Handhabung von 3D Scannern
Ein benutzerfreundlicher Scanner erleichtert den Einstieg und die tägliche Nutzung. Intuitive Software und einfache Bedienung sparen Zeit und machen schneller produktiv. Ein benutzerfreundlicher Scanner reduziert auch die Notwendigkeit umfangreicher Schulungen. Ob ein 3D Scanner benutzerfreundlich ist hängt von verschiedenen Faktoren ab:
6.1 Software-Interface
Eine intuitive und klar strukturierte Benutzeroberfläche ist entscheidend. Die Software sollte leicht verständlich sein, sodass Benutzer mit unterschiedlichem technischen Know-how problemlos Scans durchführen und verarbeiten können.
6.2 Automatisierungsfunktionen
Funktionen wie automatische Kalibrierung, Ausrichtung und Datenverarbeitung können die Bedienung erheblich erleichtern, indem sie den manuellen Aufwand reduzieren und Fehlerquellen minimieren.
7. Mobilität: Desktop- oder Handscanner?
Im Wesentlichen lassen sich 3D Scanner in drei Kategorien einteilen: stationäre, kabelgebundene und standalone Geräte. Jede dieser Kategorien bietet unterschiedliche Vor- und Nachteile, die je nach Einsatzgebiet variieren können.
7.1 Stationäre 3D Scanner
Stationäre 3D Scanner sind fest installierte Geräte, die in der Regel in Labors oder industriellen Umgebungen verwendet werden. Diese Scanner bieten oft die höchste Präzision und Detailgenauigkeit, da sie stabil auf einer festen Oberfläche montiert sind und sich nicht bewegen. Allerdings sind sie aufgrund ihrer mangelnden Mobilität auf spezifische Orte beschränkt und erfordern, dass das zu scannende Objekt zum Scanner gebracht wird, was nicht immer praktikabel ist.
7.2 Kabelgebundene 3D Scanner
Kabelgebundene 3D Scanner bieten eine gewisse Mobilität und Flexibilität im Vergleich zu stationären Systemen. Diese Geräte sind über ein Kabel mit einem Computer/Laptop und einer Stromquelle verbunden, was ihre Bewegungsfreiheit einschränkt, aber dennoch erlaubt, das Gerät in einer begrenzten Umgebung zu bewegen. Sie kombinieren die Genauigkeit stationärer Scanner mit der Fähigkeit, sich um das Objekt herum zu bewegen, ohne auf eine stabile Stromversorgung oder Datenverbindung verzichten zu müssen.
7.3 Standalone 3D Scanner
Die Spitze der Mobilität bei 3D Scannern bilden die komplett autarken Geräte. Diese Scanner sind batteriebetrieben und kabellos, was ihnen erlaubt, völlig unabhängig von festen Stromquellen und Kabeln zu operieren. Dadurch sind sie ideal für den Einsatz an schwer zugänglichen Orten oder Orten ohne Stromquelle, wie beispielsweise auf Außengeländen oder bei der Inspektion großer Strukturen wie Brücken, Gebäuden oder Ausgrabungsstätten. Die Daten können vor Ort erfasst und gespeichert werden. Erst zur Nachbearbeitung wird ein Computer benötigt.
8. 3D Software-Funktionen
Die Software, die mit dem Scanner geliefert wird, spielt eine große Rolle für die Leistungsfähigkeit des Geräts. Sind die Softwarefunktionen ausreichend für die bestehende Anwendung? Bestehen Integrationen zu anderen gängigen Softwareprogrammen, die den Workflow vereinfachen.
8.1 Datenverarbeitungskapazitäten
Effiziente Algorithmen zur Datenverarbeitung sind entscheidend, um hochwertige 3D-Modelle zu erzeugen. Die Software sollte je nach Anwendung in der Lage sein, große Datenmengen verhältnismäßig schnell zu verarbeiten und dabei präzise Ergebnisse zu liefern.
8.2 Funktionen zur Nachbearbeitung von 3D Scans
3D-Scandaten müssen in der Regel immer für eine sinnvolle Weiterverarbeitung aufbereitet werden. Der Funktionsumfang der zugehörigen 3D-Software spielt dabei eine entscheidende Rolle. Vor der Anschaffung sollte daher besonders auf Funktionen wie das Schließen von Löchern, die Oberflächenglättung, die Texturierung, die Polygonreduktion und den Radiergummi zur Entfernung fehlerhafter Scanstellen geachtet werden.
8.3 Exportoptionen
Die Software sollte flexible Exportoptionen bieten, um die 3D-Daten in verschiedenen Formaten speichern zu können, die von anderen Anwendungen genutzt werden können. Gängige Formate sind STL, OBJ und PLY.
8.4 Updates
Regelmäßige Updates der Software sind wichtig, um mit den neuesten Technologien Schritt zu halten. Hier ist zu beachten, dass es für die meisten Programme verschiedene Lizenzmodelle gibt.
9. Gerätewartung von 3D Scannern
Wartungs- und Support-Optionen des Herstellers oder des Händlers sind entscheidend. Guter Support und regelmäßige Wartung können die Lebensdauer des Scanners verlängern und sicherstellen, dass er stets optimal funktioniert. Garantiebedingungen und verfügbare Wartungsverträge sollten genau geprüft werden.
10. Umgebungsbedingungen bei einem 3D Scan
Die Umgebung, in der der Scanner verwendet wird, kann die Scan-Qualität beeinflussen. Faktoren wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Lichtverhältnisse spielen teilweise eine große Rolle. Es sollte sichergestellt werden, dass der Scanner für die Bedingungen geeignet ist, in denen er eingesetzt wird.
10.1 Störungen durch Vibrationen
In großen Fertigungsanlagen sollten auch die Vibrationen von Maschinen bedacht werden, die sich negativ auf das Scanergebnis auswirken. In solchen Fällen kann es notwendig sein, spezielle Unterlagen oder Dämpfungssysteme zu verwenden, um die Auswirkungen von Vibrationen zu minimieren.
10.2 Staub und Luftqualität
Staub und andere Partikel in der Luft können die Sensoren des Scanners verdecken und zu fehlerhaften Daten führen. In staubigen oder schmutzigen Umgebungen sollten entsprechende Schutzmaßnahmen für den Scanner und die gereinigte Luft um das Scanobjekt herum vorgesehen werden.
11. Was kostet ein 3D Scanner?
Beim Kauf eines 3D-Scanners müssen Unternehmen mehr als nur den Anschaffungspreis im Auge behalten. Langfristige Kosten wie Zeitaufwand, Wartung, Support und Software-Upgrades spielen eine wichtige Rolle bei der Gesamtbewertung der Investition.
Die Preise für 3D-Scanner variieren stark. Ein günstiger Scanner mag zunächst verlockend sein, bietet aber möglicherweise nicht die notwendige Genauigkeit und Präzision.
Ein weiterer Aspekt sind Software-Upgrades. Viele 3D-Scanner benötigen regelmäßige Software-Updates, um mit neuen Technologien und Anwendungen kompatibel zu bleiben. Diese Upgrades können kostenpflichtig sein. Es ist wichtig, dies bei der Planung des Budgets zu berücksichtigen. Scanner, die regelmäßig aktualisiert werden, bieten bessere Funktionen und bleiben länger wettbewerbsfähig.
Obwohl ein hochwertiger 3D-Scanner in der Anschaffung teurer ist, bietet er oft eine bessere Langlebigkeit und höhere Präzision. Dies kann Kosten sparen und die Effizienz verbessern. Es ist ratsam, nicht nur den Preis, sondern auch die langfristigen Kosten und den potenziellen Nutzen des Scanners zu berücksichtigen.
12. Vielseitigkeit: Einsatzmöglichkeiten von 3D Scannern in mehreren Unternehmensabteilungen
Vor der Anschaffung eines 3D-Scanners sollten gerade Unternehmen prüfen, ob auch andere Abteilungen den Scanner nutzen können. Dies hat mehrere Vorteile. Erstens können die Kosten gegenüber der Geschäftsleitung besser gerechtfertigt werden, wenn mehrere Abteilungen vom Scanner profitieren. Zweitens wird der Scanner häufiger genutzt, was die Investition rentabler macht.
Durch die Nutzung des 3D-Scanners in verschiedenen Abteilungen wird die Produktivität gesteigert und die Effizienz der Arbeitsabläufe verbessert. Außerdem fördert dies die Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen und führt zu einer besseren Nutzung der technologischen Ressourcen. So wird die Anschaffung eines 3D-Scanners zu einer wertvollen Investition für das gesamte Unternehmen.
13. Verkäufer: Onlineshop oder Systemintegrator?
Für die Anschaffung professioneller 3D-Scanner lohnt sich die Anfrage bei einem Systemintegrator. Denn im Gegensatz zum Online-Shop bietet dieser eine umfassende Beratung und oft die Möglichkeit, verschiedene Systeme am tatsächlichen Scanobjekt zu testen. So hat der Kunde bereits vor dem Kauf umfassende Einblicke in den Scanprozess, die Weiterverarbeitung und die Datenqualität der 3D-Scanner. Dies kann die Kaufentscheidung deutlich erleichtern und erspart unnötigen Ärger im Gegensatz zum „Blindkauf“ bei Online-Shops, wo man sich auf die angegebenen technischen Daten verlassen muss und das Scanergebnis eventuell nicht zufriedenstellend ist.
Zusätzlich bietet der Systemintegrator in der Regel direkt Schulungen zum korrekten Umgang mit dem 3D-Scanner an und gewährleistet laufenden Support, damit der Scanner bestmöglich eingesetzt werden kann. Auch im Wartungs- oder Reparaturfall steht der Systemintegrator zuverlässig zur Seite. Gerade bei kostspieligen Anschaffungen lohnt sich der Kauf beim Systemintegrator daher oft.
Fazit
Beim Kauf eines 3D-Scanners sind verschiedene Faktoren zu berücksichtigen, um die beste Wahl für die spezifischen Bedürfnisse zu treffen. Die Größe und Art der zu scannenden Objekte bestimmen maßgeblich, welche Scanner-Funktionen und -Eigenschaften relevant sind. Die passende Auflösung und Genauigkeit sind essenziell für detaillierte und präzise Scans. Die Geschwindigkeit des Scanners ist entscheidend für große Projekte oder enge Zeitpläne.
Durch sorgfältiges Abwägen dieser Punkte kann sichergestellt werden, dass ein 3D-Scanner ausgewählt wird, der den Anforderungen entspricht und präzise sowie effiziente Ergebnisse liefert.
Kontaktieren Sie uns! Wir helfen Ihnen gerne dabei, den optimalen 3D-Scanner für Ihre spezifischen Anforderungen zu finden. Darüber hinaus bieten wir umfassende Schulungen an und stehen Ihnen im Supportfall jederzeit zur Seite.